Zootier des Jahres – Titelbild

Zootier des Jahres

wird nur, wer vom Aussterben bedroht ist

Jährlich ruft die ZGAP in Kooperation mit den deutschen Zooverbänden ein Zootier des Jahres aus, welches vom Aussterben bedroht ist. Dabei handelt es sich meist, um dem Publikum weniger bekannte Arten oder solche Tiere, die nicht so stark im Rampenlicht des Arten- und Naturschutzes stehen, wie beispielsweise Großer Panda, Tiger oder Eisbär. Sie haben aber genauso ein Bemühen um ihr Überleben verdient wie andere …

Zootier des Jahres 2025 – das Gürteltier

Zusammen mit ihren engsten Verwandten, den Faultieren und Ameisenbären, bilden Gürteltiere eine der ältesten Gruppen heutiger Säugetiere. Sie kommen nur auf dem amerikanischen Kontinent vor.

Da Gürteltiere vorwiegend nachtaktiv sind, zumeist unter der Erde als Einzelgänger leben und oft große Reviere besetzten, ist es eine Herausforderung, diese Tiere zu untersuchen oder gar ihre Populationsgrößen zu bestimmen. Einige Gürteltierarten werden in der Roten Liste der IUCN daher nach wie vor als „Data deficient“ geführt, weil zu wenig über sie bekannt ist.

Was jedoch feststeht: die Zahl der Gürteltiere geht in den meisten Gebieten rapide zurück. In Südamerika werden Gürteltiere häufig wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches gejagt, die industrielle Landwirtschaft dringt mit ihren Reis-, Nutzholz- und Palmölplantagen immer weiter in die Lebensräume der Gürteltiere vor und auch die Erdölförderung beeinträchtigt die Tiere. Zusätzlich steigt der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, wodurch Insekten, die Nahrungsgrundlage der Gürteltiere, zunehmend verschwinden.

Gemeinsam mit unseren südamerikanischen Projektpartnern möchten wir daher bei dieser „Zootier des Jahres“-Kampagne die Gürteltiere in den Fokus rücken und nachhaltige Artenschutzmaßnahmen für diese faszinierenden Tiere umsetzen.

Im Wingster Waldzoo werden Südliche Kugelgürteltiere gehalten.

Zootier des Jahres 2022 – das Pustelschwein

Das Zootier des Jahres 2022 ist das Pustelschwein. Pustelschweine sind die dortigen Wildschweine einiger Insel-Gruppen Südostasiens. Durch das Bevölkerungswachstum und den Holzeinschlag sind sie bereits vom Ausstaerben bedroht. Der Vormarsch der Afrikanischen Schweinepest nach Asien erhöht das Risiko des Verschwindens kleiner Inselpopulationen enorm. Auch in Europa und Deutschland breitet sich diese Schweinekrankheit aus und bedroht Wild- und Hausschweine, aber auch die hier in Zoos gehaltene Reserve-Population des hoch bedrohten Visayas-Pustelschweins. Diese Art wird wegen der Mähne des Keilers auch Visayas-Mähnenschwein genannt und seit 2019 im Wingster Zoo gehalten. Zum Jahresende 2020 stellte sich auch der erste Nachwuchs ein. Wir freuen uns, dass das Pustelschwein dieses Jahr in den Fokus rückt und mehr Aufmerksamkeit erhält. Auch wenn der Anlaß eher besorgniserregend ist.

Nachdem das Zootier des Jahres am 26. Januar 2022, dem Welttag der Umweltbildung, bekannt gegeben wurde, gab es mediale Resonanz. Über unsere Mähnenschweine gab es einen kurzen Beitrag in den Sat.1 Regional-Nachrichten.

Mähnenschwein – Zootier des Jahres 2022 – läuft auf sandigem Boden

Zootier des Jahres 2021 – das Krokodil

Das Zootier des Jahres 2021 ist das Krokodil. Genau 118 Krokodile lebten früher in der Wingst. Vor allem in den 1970er wurden im damaligen Baby-Zoo etliche junge Krokodile verschiedener Arten gehalten, darunter viele Alligatoren, Nil- sowie Spitzkrokodile, verschiedene Kaimane und sogar drei Exemplare der seltenen Sunda-Gaviale. Zuletzt verblieb nur ein einzelner Hechtalligator, der im Bereich der Tropenhäuser sogar ein Außengehege hatte. Am 1. September 1988 ging das Tier an den Ruhr-Zoo Gelsenkirchen. Seitdem gibt es in der Wingst keine Krokodile mehr. Krokodile sind Nützlinge und die meisten Arten sind in ihrem Bestand bedroht.

Krokodil liegt auf kiesigem Boden im Terrarium, Nahaufnahme

Zootier des Jahres 2019 – der Gibbon

Der Gibbon war 2019 das Zootier des Jahres. Schon seit Gründung 1972 leben ununterbrochen Gibbons im Wingster Zoo. 2016 verstarb mit der über 40-jährigen Gypsy der letzte Schopfgibbon der Wingst. Der verbliebene Weißhandgibbon Pucky bekam die betagte Artgenossin Hexe (*<1971) zur Partnerin und zusammen zeigten sie sich sehr präsent als Herzstück des in Umgestaltung befindlichen Zooabschnitts “Bambuswald“. Vor diesem Hintergrund war der Förderverein des Zoo in der Wingst Förderer des Zootier des Jahres 2019 geworden. Gemeinsam führten Zoo und Förderverein am 01.09.2019 einen Aktionstag “Tag der Affen” durch, bei dem die Gibbons in den Vordergrund gestellt wurden. Pucky starb im Juni 2023 mit 36 Jahre an einem Herzleiden. Seitdem verlebt Hexe ihren Lebensabend allein, da sie sich wohl bei keinem neuen Mann mehr zur Wehr setzen kann.

Ein Gibbon klettert an Bambus- und Seilkonstruktionen im Außengehege

und in den letzten Jahren …

Das Zootier des Jahres wurde erstmals 2016 ausgerufen. Jährlich folgt immer ein Tier nach dem Rhythmus mit Pelz (Säugetier) – mit Federn (Vogel) – mit Schuppen (Reptil).

2024 – der Gecko
2023 – der Ara
2020 – der Beo
2019 – der Gibbon
2018 – die Scharnierschildkröte
2017 – der Kakadu
2016 – der Leopard

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